JOS PIRKNER, 95 Jahre und kein bisschen leise

EIN AUSNAHMEKÜNSTLER

Ein Multitalent, ein Universalgenie, ein Star unter den Künstlern, würde ich ihn lapidar bezeichnen. Ein besonderer Mensch, der nie müde wird zu (er)schaffen. Er ist der älteste noch aktive Künstler Österreichs. Internationale Anerkennung erhält er durch seine größte Bronzeskulptur Europas - die "Bullen von Fuschl".

Seine außergewöhnliche Karriere hat seinen Anfang in der Steiermark. In Graz besucht er die Meisterschule für "Angewandte Kunst" an der Ortweinschule in Graz. Er erlernt das Handwerk der Metall-Treibarbeit und gehört in kurzer Zeit zu den Weltbesten dieses Faches.

Am 2. Dezember feiert der Osttiroler Künstler seinen

95. Geburtstag. Kaum vorstellbar, dass er immer noch voller Power, Begeisterung und Ideen ist.

Figur und Raum ziehen sich durch seine Werke. Er blickt auf 75 Jahre künstlerisches Schaffen zurück und hört noch nicht auf, Kreatives ins Leben zu rufen.

Foto: Brunner Images

AUTHENTISCH SEIN

Was ihn auszeichnet? Dass er immer geradlinig seinen Weg geht. Er hat sich nie durch den Kunstmarkt oder von Galeristen verbiegen lassen. Hat immer das getan, was er für richtig empfand. Aufträge nimmt er nur an, wenn ihm künstlerische Freiheit zugesichert ist.

Er ging immer den geraden Weg, hat sich nie durch den Kunstmarkt oder Galeristen verbiegen lassen und Auftragsarbeiten nur angenommen, wenn ihm die künstlerische Freiheit zugesichert wurde.

Doch hinter seiner Geradlinigkeit, vielleicht auch Sturheit, verbirgt sich sicherlich ein sehr sensibler, einfühlsamer Mensch.

Foto: Jürgen Skarwan

Im SCHLOSS FARRACH in Zeltweg-West stellt er vom 22.10. - 27.11.2022 einen Teil seines vielfältigen Lebenswerkes aus. Ein passender Rahmen für eine gelungene Präsentation seiner Kunstwerke aus den Bereichen Skulpturen, Malerei, Grafik und Architektur. Ein Überblick über sein außergewöhliches Schaffen.

Ein Bulle ist in seinem Privatbesitz und im Rahmen der Ausstellung, gleich beim Eingang, zu besichtigen. Er begrüßt die Besucher:innen und heißt sie willkommen.

DIE BULLEN VON FUSCHL

Den Bekanntheitsgrad und die internationale Anerkennung erreicht JOS PIRKNER auch als Architekt. Und zwar mit der Übernahme der Gesamtverantwortung der künstlerischen Gestaltung der Red Bull Zentrale in Fuschl am See. Hier hat er die größte Bronzeskulptur Europas geschaffen: Die „Bullen von Fuschl“, eine Bullenherde, aus überlebensgroßen Bullen bestehend, das Markenzeichen von Red Bull.

BILDKUNST

In seiner Kunst liegt die Kraft antiker Tradition wie auch der angeborene Sinn für das Schöne, wie es von den Griechen bis Rodin und darüber hinaus das Merkmal der europäischen Kunst geworden ist. Pirkner ist ein hervorragender Vertreter dieser Kunst, getrieben von einem "expresivo", das alle Formen dynamisch überhöht und überspannt. Die Bewegung, die Form der Bewegung ist das Grundthema seiner großen Kunst.

Ernst Fuchs, Maler und Architekt

SEIN STIL

Ein dicker Pinsel ist dabei sein liebstes Werkzeug. Damit trägt er die Farben auf. Spontan. In breiten Strichen. Ohne Skizze. Er malt einfach drauf los. Alle seine Bilder entstehen in kurzer Zeit und werden nie überarbeitet.

SKULPTUR

Im Werk von Jos Pirkner vereinen sich Vorstellungskraft und Energie. Und noch eine andere, bei einem Bildhauer seltene Qualität: Den Sinn für menschliche Empfindsamkeit.

Julien Green, franz./amerik. Schrifsteller

JOS PIRKNER sieht sich selbst immer als Bildhauer. Das hat er gelernt. Das kann er. Und er ist Perfektionist in all seinem Tun.

PLANUNG & ARCHITEKTUR

Der Headquarter von RED BULL in Fuschl, eine Herausforderung für JOS PIRKNER.

Hier entsteht eine neue Welt. Innen wie auch außen soll die Philosophie und Werbestrategie von "Red Bull - verleiht Flügel" künstlerisch umgesetzt und sichtbar gemacht sein. Es ist ein Gesamtkunstwerk vom ersten Gedanken bis zur Vollendung. Hier fließt seine gesamte Lebenserfahrung ein. Sind doch die Bauwerke und die gesamte geplante Umgebung außergewöhnlich. Voller kreativer und emotionaler Ideen umgesetzt.. Hier gehen Baukörper, Umgebung und Natur eine Symbiose ein. Ganz im Sinne des Bauherrn Dietrich Mateschitz. Mehr dazu HIER

SCHLOSS FARRACH

Angekommen, überrascht mich das Ambiete in toskanischem Flair. Es lädt sofort zum Verweilen und Träumen ein. Fühle ich mich doch sofort in eine andere Sphäre verletzt. Angeblich gibt es viele Geschichten über das Schloss zu erzählen.

Hier ein paar Eckdaten:

Von 1670 - 1680 Errichtung des Schlosses von Freiherrn CARL FRIEDRICH VON TEUFFENBACH.

Baustil: Nachempfundene italienische Renaissance

Besonderheiten: Die Fassadengestaltung durch reichhaltige Mosaike, die aus Bruchstücken von Ziegelstein und Schlacke („Abfall“ der umliegenden Kohle- und Silberbergbaubetriebe) gestaltet sind. 1989 wurde sie von Fachleuten des Bundesdenkmalamtes originalgetreu rekonstruiert und danach fachgerecht restauriert und ist in Österreich einzigartig.

KULTUR & SCHLOSS - eine EINHEIT

Mit seinen wunderschönen Räumlichkeiten bietet das SCHLOSS FARRACH einen besonders festlichen Rahmen für Kultur und Veranstaltungen. Dem Betrachter wird viel Raum für Phantasie und Genuss geboten. Ein einzigartiges Ambiente.