Immer mitten im Geschehen. Von Anfang an. Die dynamische Umgebung unseres Hotels hat mir schon in frühen Jahren vielfältige Einblicke in das Miteinander von Menschen gebracht. Zuerst sorgen kleinere Aufgaben, später größere für mein frühzeitiges Verantwortungsbewusstsein. Das Erleben des Alltags, sowie unterschiedliche Begegnungen formen in mir ein breites Verständnis für die Anliegen der Gäste. Alles zu seiner Zeit.

 

 

 


 

Meinen beruflichen Weg bin ich weder klassisch noch geradlinig gegangen. Das wäre doch zu einfach. Gestartet habe ich in der Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Saalfelden, um dort meine fachliche Basis aufzubauen. Dachte ich. Doch meine Vorstellungen waren weit von dem entfernt, was mir geboten wird. So folgt nach drei Jahren ein Umstieg in den Aufbaulehrgang der Höheren Bundeslehranstalt für Tourismus in St. Johann in Tirol.

 

 

Nach deren Absolvierung zieht es mich in die "große, weite Welt". Erfahrungen außerhalb des familiären Unternehmens sind mir wichtig. In namhaften Hotels darf ich lernen, meine Fähigkeiten auszubauen, meine Talente auszuleben und Verantwortung zu übernehmen. Die Hörner, die habe ich mir auch abgestoßen.

 

Und dann war da auf einmal das Gefühl: "Jetzt muaß i hoam!"

 

 

 


 

Herzliche Gastfreundschaft, die lebe ich, die leben wir. Bereits seit fünfundsiebzig Jahren, in dritter Generation. Darauf sind wir besonders stolz. Schon damals hat mein Großvater erkannt, welches Potenzial in diesem Platz schlummert und somit die Basis für unser Haus gelegt. Aus einer kleinen Pension für "Sommerfrischler" ist in Etappen das Wander- und Wellnesshotel ****S entstanden. Veränderungsprozesse waren unumgänglich, sie sind Grundsteine für unsere Erfolgsgeschichte. Nicht immer einfach, doch sie machen lebendig und erzeugen zufriedene Glücksgefühle.

 

Ehrliche Kommunikation, die führen wir. Sie ist der Schlüssel für produktives Miteinander: Auf den Gast zugehen, aktiv hinhören und die Bedürfnisse unserer Gäste erkennen und verstehen. Kann oft so einfach sein und doch so schwierig werden. Die Menschen abholen, miteinander reden ist gerade in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Das ist für unsere Gäste vorrangig.

 

Großen Wert legen wir auf das Gefühl der Verbundenheit, das unsere Stammgäste sehr schätzen. Diese haben sehr viel zur Entwicklung beigetragen. Deshalb möchte ich, dass sich Jung und Alt gleichermaßen bei uns wie zu Hause und als Teil unserer erweiterten Familie fühlen. Sie spüren die Werte und Ziele, die uns von der schnelllebigen Hotellerie unterscheiden.

 

 


 

Nach meiner Rückkehr aus der großen Welt teile ich mir mit meiner Mama an der Rezeption die Arbeitszeiten. Mein Vater ist der Chef des Hauses und der Mann für alles. Geprägt ist diese Phase durch gegenseitiges Lernen. Nach kurzer Zeit überkommt mich das Gefühl der Unterforderung. Um in Zukunft ein Hotel erfolgreich zu führen, ist Fleiß alleine zu wenig, das erkenne ich sehr rasch. Verändern kann ich nur etwas, wenn ich mich in allen Bereichen auskenne und den Durchblick habe. Lernen kann man nur im Tun. Mein Wissensdrang ist groß. Mir Grundlagen der Unternehmensführung aneignen, sowie Zahlen lesen und verstehen können, das ist mein nächstes Ziel. Kurzerhand entschließe ich mich die Unternehmerakademie (UNA) der österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV) berufsbegleitend zu absolvieren. Ein wichtiger Schritt, der mich stärkt.

 

Mit fünfundsechzig Jahren erfolgt die Übergabe. Gut von unserem Vater vorbereitet, zieht er sich aus dem Arbeitsfeld im Hotel zurück. Mein Bruder und ich übernehmen das Hotel. Für Hans-Peter ist schon seit seiner Heimkehr klar, dass seine berufliche Heimat die Küche ist. So trete ich, als Frontfrau, in die Fußstapfen des Vaters. Kommunizieren und Organisieren liegt mir. Von ihm habe ich wohl auch meine Liebe zum Umbauen geerbt, wobei alle Entscheidungen für Veränderungen gemeinsam getroffen werden. Das Hotel Gassner ist geprägt von Ideen und Visionen.

 

Schon mein Vater war seiner Zeit voraus. Das erste Hotel mit Hallenbad eröffnete er, das war damals etwas ganz Besonderes. So sind wir Gassners immer bestrebt, Neu- und Umgestaltungen vorzunehmen. Doch nur, wenn sie für das Hotel von Vorteil sind und dem Haus guttun.

 

 


 

Während andere dem ständigen Streben nach "höher, weiter, mehr" folgen, wähle ich einen anderen Weg, den meiner inneren Überzeugung. Erkenntnisse bewusst sammeln, Impulse aufgreifen und Projekte andenken und umsetzen, dabei Risiken und Chancen abwägen und im Auge behalten, sind meine Erfolgsstrategien. Konsequentes Festhalten an unseren Werten und Prinzipien bewirkt nachhaltige Erneuerung. Eine Haltung, die mir bzw. uns Mut und Entschlossenheit abverlangt.

 

Um Ziele zu erreichen, ist es unerlässlich, den richtigen Zeitpunkt für Veränderungen wahrzunehmen. Es geht nicht darum, einfach nur Schritte zu setzen, sondern die richtigen Schritte zur richtigen Zeit zu unternehmen. Dies fordert ein tiefes Verständnis der aktuellen Situation und Gegebenheiten sowie eine klare Vorstellung von langfristigen Zielen und dem gewünschten Ergebnissen.

 

 

 


 

Ein gutes Gefühl, mit gutem Gewissen! Dafür begeistere ich mich im Besonderen. Höchste Qualität zu bieten und gleichzeitig verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen ist ein persönliches Anliegen. Als Familienbetrieb möchten wir pflichtbewusst handeln und aktiv zum Schutz unserer Umwelt beitragen, unseren Gästen und nächsten Generationen zuliebe.

 

Drei Ziele, die ich erreichen wollte, sind realisiert:

  • Österreichisches Umweltzeichen zum dritten Mal erreicht
  • HolidayCheck Award bereits vier Mal erhalten
  • Leading Spa Award

Dank unseres Engagements und unserer tatkräftigen MitarbeiterInnen sowie unseren Gästen dürfen wir uns zu den beliebesten Hotels weltweit zählen. Dafür sind wir von Herzen dankbar. Gemeinsam sind wir GASSNER.

 

 


 

Nach meiner Krebsdiagnose fühlt es sich an, als würde meine Welt kopfstehen. Ich bin eine Macherin, immer aktiv, quirlig und voller Tatendrang. Nun weiß ich, der Fuß muss runter vom Gaspedal. Das Tempo drosseln und mir Zeit nehmen, meine Gedanken zu sortieren und die Gefühle zu ordnen. Aufgeben ist keine Option. Niemand soll merken, was in mir vorgeht. Zur Bestrahlung fahre ich schon frühmorgens ins Krankenhaus.

 

In dieser Zeit wird mir bewusst, wie wichtig jeder Moment im Leben ist. Das Hier und Jetzt bekommt einen anderen, neuen Stellenwert. Daraus entwickeln sich immer mehr spontane Aktivitäten mit meinem Mann und den Kindern. Bewusstes Urlauben ist uns schon immer wichtig, bekommt dadurch eine zusätzliche Priorität.

 

Alles ist positiv gelaufen und die Gesundheit hat sich wieder eingestellt.

 

 

 


 

Mit meiner Familie wohne ich im Hotel, eine bewusste Entscheidung. Ich sehe darin hauptsächlich Vorteile. Unsere Kinder, auch die von Hans-Peter, wachsen im gemeinsamen Umfeld auf; sie sind Teil der großen Hotelfamilie. Das familiäre Miteinander ist auch ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolges. Vorleben, dass es funktioniert. Vorbild sein!

 

So kann ich mir auch Freiheiten herausnehmen, wie z.B. spontan meine "Haus- und Hofrunde" zu gehen. Mein ganz persönlicher Perspektivenwechsel zwischendurch. Ein Wald- und Wiesenspaziergang auf der Anhöhe nahe dem Hotel, von wo ich eine wunderbare Aussicht auf den Ort und die Berge habe. Hier fühle ich mich leichter, wenn ich in die Weite blicke. In der Natur lüfte ich meinen Kopf, atme mich frei und so richtig durch. Das hilft mir, in den Ausgleich zu gehen, mich zu erden und Kraft zu tanken. Den Stress des Alltags lasse ich mit jedem Schritt mehr und mehr hinter mir. Auf meinem Lieblingsbank habe ich schon so manche Herz-Entscheidung getroffen.

 

Vorbei an unserem Bauernhof und dem Baumhaus schließe ich die Runde am Hotel.

 

 

 


 

Unsere Jagdhütte, fernab jeglicher Infrastruktur, ist ein Ort, an dem ich mit meinen Kindern Zeit verbringe, um alles hinter mir zu lassen und meine Tanks wieder aufzuladen. Dort können wir einfach glücklich sein. Vierundzwanzig Stunden "offline", ohne Handyempfang, nur umgeben von Natur. Es ist eine Gelegenheit, Kindheitserinnerungen an Nico und Joseph weiterzugeben. Horchen, spähen, erahnen, spielen, miteinander reden, einfach sein und die Zeit vergessen. Das ist meine Auszeitqualität. Weniger ist mehr.

 

 


SONJA GASSNER ist 47 Jahre alt, verheiratet und lebt in einer Patchwork-Familie. Sie ist Mutter eines Sohnes und eines Stiefsohnes. Mit ihrem Bruder Hans-Peter führt sie das Wander- und Wellness Hotel GASSNER ****S voller Engagement und Begeisterung. 

 

 


HOTEL GASSNER

Hadergasse 167

5741 Neukirchen am Großvenediger

Österreich

www.hotel-gassner.at

 


Liebe Sonja!

Herzlichen Dank für die Einblicke in dein Leben und die wertvollen Impulse. Dein Esprit, dein Lachen und deine erfrischende Herzlichkeit wirken ansteckend. Behalte dir das alles bei! Weiterhin viel Kreativität, Freude, Erfolg und Gesundheit bei all deinen Vorhaben, das wünsche ich dir von Herzen.

 

 

 

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